
NEVE SEABOURNE
23 | Halbblut
the siren's requiem

Mit Feder und Pergament bestreitet Neve die Welt im schummrig beleuchteten Kämmerlein. Erforschen andere die unendlichen Weiten auf Schiffen und in Kutschen, so tut sie dies vom hölzernen Schreibtisch aus. Nur das Kratzen des Federkiels begleitet sie Tag und Nacht, wenn nicht die Geschäfte ihres Meisters nach ihr rufen.
Die Ruhe und Einsamkeit liegen Neve gut, kann sie so versunken ihrer Arbeit nachgehen. Die junge Frau verliert sich in Welten, ohne den Anschluss zu verlieren, und hat ihren Pfad gefunden, wo andere ihn noch längst suchen.

Doch ist Einsamkeit zwar ein treuer Begleiter, aber nicht der beste. Behelfsmäßig ersucht Neve alte Seebären und junge Matrosen, die von See zurückkehren, um Futter für ihre Feder zu finden, aber diese ersetzen auch nicht Freunde und Verwandte, mit denen man gemeinsam an einem Tisch sitzen und plaudern kann. Es gibt Momente, da sehnt sich die junge Frau nach der alten Heimat, den wogenden Feldern und sanften Hügeln. Doch ist ihr Beruf zugleich ihre Berufung, sogar wenn sie einiges dafür aufgeben musste. Mit Passion geht sie diesem nach, trotz aller Ruhe, die sie selbst an den Tag legt. Stille Wasser sind bekanntlich tief.



ruhig | überlegt | argwöhnisch | versunken | intuitiv | diplomatisch | leidenschaftlich
|| by GreenHillMoonlight ||


